ZDF
Faszination Erde - mit Dirk Steffens
Natur+Reisen, Land und Leute • 16.12.2018 • 19:30 - 20:15
Staubsaugen am Meeresboden: Dirk Steffens ist im Einsatz als Erntehelfer. Im Süden von Japan werden Algen angebaut und mit einem Unterwasser-Sauger geerntet. Mit etwas Essig und Salz ist es in Japan eine Delikatesse, der Anbau dazu noch nachhaltig.
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Vor der japanischen Küste bei Okinawa wird Landwirtschaft der besonderen Art betrieben. Seetang auf einem "Unterwasseracker".
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Es sieht aus wie ein Mandala auf dem Meeresboden.  Erst 30 Jahre nach der Entdeckung dieser seltsamen Strukturen vor der japanischen Insel Amami wurde das Rästel gelöst. Dieser winzige Kugelfisch (in der Mitte) baut diese ausgedehnten filigranen Strukturen als Nest, um ein Weibchen anzulocken.
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"Faszination Erde: Japan - Land der Gegensätze": Kein Industrieland ist so gefährdet wie Japan, was Naturkatastrophen angeht. Aber auch in keinem anderen Land der Welt beherrscht man es so wie die Japaner, die Urgewalten für sich zu nutzen. Sie baden in heißen Vulkanischen Quellen oder lassen sich in warmen Sand einbuddeln. Wellnessoasen auf Japanisch über der Magmakammer von Vulkanen.
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Um sich am Stand eingraben zu lassen, folgt jeder Besucher einem strengen, festgelegten Plan. Jeder muss den gleichen Kimono tragen und sich in die Reihe stellen. Japan ist ein Land der Disziplin, sogar wenn es um Wellness geht.
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Dirk Steffens genießt das 50 Grad warme Sandbad. Länger als zehn Minuten hält man die vulkanische Wärme nicht aus. Eine Schwitzkur der besonderen Art.
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Im Großraum Tokio leben so viele Menschen wie in ganz Kanada, obwohl die Fläche nicht mal halb so groß wie Brandenburg ist. Die Japaner ertragen den Großstadtdschungel mit einer ganz eigenen Gelassenheit und einer besonderen Sehnsucht nach Natur.
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Im Großraum Tokio leben so viele Menschen wie in ganz Kanada, obwohl die Fläche nicht mal halb so groß wie Brandenburg ist. Die Japaner ertragen den Großstadtdschungel mit einer ganz eigenen Gelassenheit und einer besonderen Sehnsucht nach Natur.
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Im Großraum Tokio leben so viele Menschen wie in ganz Kanada, obwohl die Fläche nicht mal halb so groß wie Brandenburg ist. Die Japaner ertragen den Großstadtdschungel mit einer ganz eigenen Gelassenheit und einer besonderen Sehnsucht nach Natur.
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Japan hält auch einen ganz ungewöhnlichen Rekord. Nirgendwo fällt so viel Schnee wie in den japanischen Alpen - 30 bis 38 Meter pro Jahr.
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In Japan wird die Natur in der Religion und der Kultur besonders verehrt. Alle Lebewesen haben eine mythische Bedeutung die in vielen Tempeln gehuldigt wird.
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Es gibt im Japanischen ein eigenes Wort für die Tätigkeit des Kirschblüten-Betrachtens: Hanami. Die Betrachter besinnen sich auf Werte wie Familie und  Freundschaft. Alt und Jung feiern zusammen. Denn nichts hat in Japan so viele unterschiedliche Bedeutungen wie die Kirschblüte. Sie symbolisiert  Reinheit, Schönheit, Harmonie oder Vergänglichkeit. Für die Samurai zum Beispiel symbolisierte ein herabfallendes Blütenblatt die Leichtigkeit des Todes.
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Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2018
Natur+Reisen, Land und Leute
Leben zwischen Eis und karibisch anmutenden Stränden, zwischen Tradition und Fortschritt, zwischen Wüsten aus Beton und unberührter Natur. Dirk Steffens entdeckt ein Land der Gegensätze. Inseln, die monatelang unter Schnee versinken, Sandstrände mit farbenfrohen Korallenriffen, Affen, die auf Rehen reiten, winzige Fische, die riesige Nester bauen, und Vulkane, die Menschen und Affen als Wellness-Oasen dienen: Japan steckt voller Überraschungen. Es gibt mehr als 6500 Inseln, und nur 400 davon sind bewohnt. Sie sind entstanden aus den Urkräften der Vulkane und den gigantischen Plattenbewegungen, die das Land bis heute immer wieder erschüttern. Die gewaltigen geologischen Kräfte sind auch dafür verantwortlich, dass 80 Prozent der Fläche Japans nicht bewohnbar sind. Die steilen Berge halten die Menschen davon ab, dort zu siedeln oder Landwirtschaft zu betreiben. Somit ist das Land geteilt in weite, kaum zugängliche, ursprüngliche Naturräume und extrem dicht besiedelte Randgebiete. In Tokio leben so viele Menschen wie in ganz Kanada. Am Feierabend und an den Wochenenden drängt es die Japaner in die Natur. Muschelsuche am dicht bevölkerten Stadtstrand oder Angeln in betonierten Zuchtbecken im Schatten von Wolkenkratzern: Die Sehnsucht der Bewohner nach Naturerlebnissen scheint groß. Dirk Steffens macht sich auf eine Entdeckungsreise durch Natur und Großstadtdschungel. Tokio ist der größte Ballungsraum der Erde, und ausgerechnet dort ist die Gefahr am höchsten, eine Naturkatastrophe zu erleben. 1000 Erdbeben werden hier jedes Jahr registriert, Tsunamis können die Stadt treffen, und regelmäßig brauen sich vor der Küste gewaltige Taifune zusammen. Sie sorgen für wolkenbruchartige Regenfälle über der Megacity. Hinzu kommt, dass die Wolken, die an nahen Berghängen abregnen, ihr Wasser über mehrere Flussläufe zusätzlich in die Stadt lenken. Doch mit modernster Technik wollen die Japaner der Natur trotzen. Unter Tokio gibt es 60 Kilometer lange Tunnel und 70 Meter hohe kathedralenartige Türme. Die gigantische unterirdische Konstruktion soll die Stadt vor den Wassermassen schützen. Kaum ein Land hat solch gegensätzliche Klimazonen wie Japan. Die nördlichste Insel Hokkaido ist monatelang in Schnee und Eis gefangen. Und ausgerechnet hier führt der Glücksbringer der Japaner, der Kranich, seine komplizierten und grazilen Tänze auf. Fast hätten ihn die harschen Bedingungen ausgelöscht. Auch auf der Hauptinsel Honshu erreichen die Schneemengen immer wieder Rekordwerte. In den japanischen Alpen fallen pro Jahr in manchen Gebieten über 30 Meter Schnee. Ganz im Gegensatz zur südlichsten Präfektur des Landes: Okinawa. Dort werden Luft und Wasser das ganze Jahr über nicht kälter als 20 Grad Celsius. Im Meer hat die warme Strömung eine üppige Unterwasserwelt geschaffen. Bei einer Tauchexpedition stößt Dirk Steffens auf ungewöhnliche Gebilde, Strukturen im Sand, die an Mandalas erinnern. Es sind die Werke von Kugelfischen. Ein Männchen baut wochenlang unablässig an einem Nest von bis zu zwei Metern Durchmesser - und lässt sich selbst durch Dirk Steffens und das Kamerateam nicht aus dem Konzept bringen. Doch nicht alle Begegnungen zwischen Menschen und Meeresbewohnern sind friedlich. In Japan werden immer noch Delfine brutal gejagt und geschlachtet, um ihr Fleisch als Nahrungsmittel zu verwerten. Dirk Steffens spricht mit einem Mann, der viele Jahrzehnte selbst als Delfinfänger gearbeitet hat und sich jetzt für den Schutz der Meeressäuger einsetzt. Die besondere Geografie Japans lässt wenig Raum für Landwirtschaft. Im Süden der Inselwelt wachsen daher unter Wasser immer größere Felder ins Meer hinaus. Dirk Steffens engagiert sich als Erntehelfer in fünf Metern Tiefe. Auf seiner Entdeckungsreise durch Japan, durch eine Region voller Gegensätze, erlebt Dirk Steffens ein Land zwischen Aufbruch und Tradition, mit einer erstaunlichen Naturvielfalt, die ihre Geheimnisse noch längst nicht alle preisgegeben hat.